Wenn Schneeflocken fallen – positive Gedanken zur Adventzeit
- Eva-Maria Steiner
- vor 2 Tagen
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von Eva-Maria Steiner, Dipl. Resilienztrainerin

Während ich diese Zeilen schreibe, schweben draußen winzige Schneeflocken vom Himmel. Mein Blick fällt in den frisch verschneiten Garten. Vögel scharen sich ums Futterhäuschen, und plötzlich entsteht dieser typische Adventmoment – ruhig, klar, ein wenig verzaubert. Schnee und Weihnachten sind für viele untrennbar verbunden.
In manchen höher gelegenen Regionen Österreichs ist das auch heute noch so. Doch die meisten Städte und Ortschaften können am Heiligen Abend längst nicht mehr mit Schneesicherheit rechnen.
Doch statt zu jammern über das, was fehlt oder „früher anders“ war, können wir einen inneren Hebel umlegen. Weg vom Negativen, hin zu positiven Gedanken. Genau darum geht es in diesem Artikel: um die Magie des Schnees, um Perspektivenwechsel, um Spuren, die wir in dieser Adventwoche hinterlassen können.
Die Magie des Schnees
Schnee ist mehr als gefrorenes Wasser. Er ist Symbol. Gefühl. Erinnerung.
Die meisten von uns kennen dieses besondere Kribbeln, wenn die ersten Flocken fallen. Vielleicht, weil Schnee Geschichten erzählt: von Kindheit, von Freiheit, von warmen Stuben und glitzernden Landschaften.
Wenn wir Kinder beim ersten Schneetag beobachten, geht uns das Herz auf.Ihre Freude über die kleinen Kristalle, die die Welt in eine weiße Hülle tauchen, lässt uns spüren: Schnee lässt uns wieder Kind sein.
Er macht die Welt ein wenig stiller. Und obwohl er alles bedeckt, macht er gleichzeitig manches sichtbarer: Unsere Wege. Unsere Schritte. Unsere Spuren.
Beim Spaziergang im Schnee hört sich alles anders an. Der Boden knirscht unter unseren Füßen, und plötzlich sehen wir, wohin wir gehen. Schnee zeigt uns, dass wir Spuren hinterlassen können.
Spuren der Positivität
Lass uns in dieser Adventwoche genau solche Spuren hinterlassen – Spuren der Positivität. Verändern wir, wie wir die Welt sehen – und vielleicht sogar ein bisschen, wie die Welt uns sieht.
Vom Jammern zum Wahrnehmen: Der mentale Hebel
Der Blick aus dem Fenster – ein Moment der Ruhe
Es braucht oft nicht viel, um sich zu erden: ein Blick nach draußen. Wenn Schneeflocken tanzen, kommt die Welt für einen Moment zur Ruhe. Selbst wenn wir mitten im Alltag stecken, kann dieser Blick wie ein kurzer Reset wirken.
So wie ein tiefes Einatmen.
So wie ein leises „Es ist gut.“
Der Wandel des Winters: Früher vs. Heute
Viele erinnern sich an „früher“, als an Weihnachten fast immer Schnee lag. Heute sieht die Realität anders aus: Städte werden seltener weiß, und Schneetage sind keine Selbstverständlichkeit mehr. Das lässt viele nostalgisch werden – oder enttäuscht.
Doch Nostalgie ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits wärmt sie, andererseits hält sie uns von der Gegenwart fern.
Die Frage ist:
Wollen wir im Gestern leben oder das Heute bewusst gestalten?
Wir ertappen uns erstaunlich schnell beim Sudern – kein Schnee, zu viel Schnee, zu glatt, zu nass. Doch Jammern ist wie ein Schneeball: Rollt er einmal, wird er größer.
Wie Stefanie Stahl so treffend sagt:
„Ertapp dich beim negativen Gedanken – und leg einfach den Hebel um.“
Der Hebel ist kein komplizierter Mechanismus. Er ist eher wie ein Lichtschalter. Wir entscheiden: Dunkel oder hell?
Die Psychologie dahinter: Warum wir Negatives zuerst sehen oder die Kraft positiver Gedanken
Unser Gehirn ist darauf programmiert, Gefahren zu erkennen – ein uraltes Überlebensprogramm. Darum nehmen wir Negatives schneller und stärker wahr. Ein kritischer Blick schützt uns. Doch im modernen Alltag führt er oft dazu, dass wir uns unnötig belasten.
Statt Lebensgefahr gibt es heute Stau, Schlagzeilen oder schlechtes Wetter – doch unser Gehirn reagiert ähnlich alarmiert. Die Folge: Stress, Anspannung, schlechte Laune.
Hier kommen positive Gedanken ins Spiel – nicht als rosa Brille, sondern als gesunde Balance.
Wie wir bewusst auf positive Gedanken umschalten
Positive Gedanken entstehen nicht zufällig. Wir müssen sie einladen, so wie man einen Gast empfängt.
Das beginnt mit kleinen Schritten:
Wahrnehmen: „Was denke ich gerade?“
Erkennen: „Hilft mir dieser Gedanke oder zieht er mich runter?“
Umschalten: „Welche positive Perspektive ist ebenfalls wahr?“
Es ist wie Radiohören: Wenn ein Sender rauscht, drehen wir weiter, bis wir etwas finden, das uns guttut.
Fragen, die Perspektiven öffnen
Die folgenden Fragen wirken oft wie ein Schlüssel – plötzlich geht eine Tür auf:
Was ist das Gute daran, dass kein Schnee liegt?
... Vielleicht müssen wir nicht schaufeln, rutschen weniger aus oder kommen schneller voran.
Was ist das Gute daran, dass Schnee liegt?
... Vielleicht schenkt er uns Stille, Schönheit, Kindheitsfreude oder ein Gefühl von Entschleunigung.
Beide Sichtweisen können gleichzeitig wahr sein. Und darin liegt der Zauber des Perspektivenwechsels.
Spuren der Positivität – kleine Schritte mit großer Wirkung
Positive Spuren entstehen durch kleine Handlungen:
ein Lächeln für einen Fremden
ein Anruf bei jemandem, der allein ist
ein aufmerksames Zuhören
ein Moment der Dankbarkeit
So wie Schneeflocken gemeinsam eine Landschaft verwandeln, können viele kleine positive Gedanken unser Umfeld heller machen.
Advent als Zeit der inneren Ausrichtung
Advent bedeutet „Ankunft“ – aber wovon? Vielleicht von uns selbst. Vielleicht von dem, was uns wirklich wichtig ist.
Diese stille Jahreszeit lädt uns ein, neu zu sortieren:
Was tut mir gut?
Was lasse ich los?
Was möchte ich vermehren?
Positive Gedanken sind dabei wie Kerzen: Je mehr wir anzünden, desto heller wird es.

Der Garten im Schnee – ein Bild für das Wesentliche
Wenn Schnee fällt, bedeckt er alles gleichmäßig: den prächtigen Baum und den alten Zaun. Es entsteht ein Bild der Ruhe, Klarheit und Einfachheit.Im Grunde zeigt uns ein verschneiter Garten, was wirklich zählt: nicht Perfektion, sondern Stille. Nicht Leistung, sondern Sein.
Die Adventwoche als Chance für positive Gedanken
Jeder neue Schneefall und jeder schneelose Adventtag hat seinen eigenen Zauber. Wir entscheiden, welchen wir sehen. Nutzen wir diese Woche bewusst: zum Wahrnehmen, zum Umschalten, zum Spuren hinterlassen. Denn positive Gedanken sind wie Schneeflocken – zart, leicht und doch stark genug, eine ganze Landschaft zu verwandeln.


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